Sonntag, 30. Januar 2022

Mein Leben! Meine Entscheidungen!

Meine Lieben! Nach einer etwas längeren Pause geht es heute weiter mit unseren Reizwörter-Geschichten. - Ich hoffe sehr, dass ihr gut im Jahr 2022 'gelandet' seid und freue mich, dass ihr da seid! - Und nun wünsche ich euch viel Freude beim Lesen meiner ersten Geschichte dieses Jahres!

Reizwörter: Anruf, Plan, nachdenklich, traurig, glücklich

Natürlich findet ihr auch dieses Mal weitere Geschichten mit diesen Reizwörtern bei Regina und Lore!


Kennt ihr das? Da bekommt ihr einen Anruf von eurer besten Freundin und was passiert? Ihr seid genervt! Ihr seid auf 180, so wie ich jetzt gerade.

Was geschehen ist? Genau das, was in jedem Jahr passiert, wenn die Zweige des Weihnachtsbaumes sich gen Boden neigen und so langsam aber sicher ein trauriges Bild abgeben.

Denn genau zu der Zeit hat meine Freundin alle Jahre wieder einen Plan, weil sie nämlich nachdenklich geworden ist in dieser ach so stillen Zeit und zu der Erkenntnis kam, dass sie zu dick ist und abnehmen muss.

Und nicht nur das. Sie ist auch zu unsportlich! Sie muss unbedingt mehr Sport treiben. - Und dass Sport glücklich macht, hat sie gelesen.

Ja, wenn das so ist, kann es ja losgehen mit dem Sport und dem Abnehmen, nicht wahr!

Ja, könnte es, wenn diesem Wunsch ein echter Entschluss vorausgegangen wäre. Doch genau da liegt der Hase im Pfeffer. Daran hapert es nämlich. Alle Jahre wieder. Und ich weiß jetzt schon, was kommen wird – und zwar noch vor Ostern!

Besagter Hase, nämlich der, der jetzt noch im Pfeffer liegt, der wird mit all den guten Vorsätzen davon hoppeln und das schneller, als meiner Freundin lieb ist.

Und wer darf sich das Gejammer über zu viele Pfunde und Unsportlichkeit spätestens in einem Jahr wieder anhören? Na, wer, was denkt ihr? Genau! Ich! - Und zwar genau sooo lange, bis aus dem Wunsch meiner Freundin, sportlicher zu sein und abzunehmen, ein echter Entschluss geworden ist. Es braucht eine Entscheidung! Es braucht ihre echte Entscheidung!

Und genau die fehlt! Solange es nur ein Wunsch ist, wird sich nichts verändern. Eine Entscheidung muss her! Und die kann sie eigentlich an jedem Tag des gerade begonnenen neuen Jahres treffen. Da muss sie gar nicht warten, bis wir wieder Silvester haben.

Aber irgendwie kommt das nicht bei ihr an, obwohl ich es ihr schon so oft gesagt habe. Ich stoße einfach auf taube Ohren und das lässt mich auf 180 sein und auch zweifeln. - Aber nicht an unserer Freundschaft. Die besteht schon lange und sie hat schon so viele Feuerproben bestanden, da wird auch dieser kleine alljährliche Konflikt nichts dran ändern.

Aber mal im Ernst. Diese Sache mit den Entscheidungen, die ist schon fatal, oder? Weil so eine Entscheidung, die wir einmal aus tiefstem Herzen getroffen haben, die zieht ja Konsequenzen nach sich, die eventuell wieder erneute Entscheidungen mit Konsequenzen nach sich zieht.

Im Fall meiner Freundin wäre die erste notwendige Entscheidung, ihren Hintern vom Sofa hoch zu bekommen und zum Beispiel einmal in der Woche schwimmen zu gehen oder mehrmals in der Woche mit kleinen Spaziergängen zu beginnen. Vielleicht bräuchte es auch die Entscheidung, auf Zucker zu verzichten.

Das würde beim Einkaufen bedeuten, dass sie ganz konsequent die Abteilung ‚Süßigkeiten’ meidet und stattdessen der Abteilung ‚Obst’ den Vorzug gibt.

Und wenn sie eines Tages feststellen sollte: Upps, ich bin rückfällig geworden, bräuchte es den erneuten Entschluss, dass sie dennoch bei der Umstellung bleiben möchte. Vielleicht sogar ihr ganzes Leben lang.

Wenn da nicht die Sache wäre, dass wir so ungern etwas verändern in unserem Leben, oder? Aber wenn wir wirklich eine Veränderung möchten, darf es nicht bei dem Wunsch bleiben. Dann müssen Konsequenzen folgen; echte Entscheidungen müssen her. Im Fall meiner Freundin: sie müsste einen Sport finden, der ihr wirklich Freude macht und sie müsste ihre Ernährung umstellen. Anders wird es nicht gehen.

Es ist ja nicht so, dass sie das nicht weiß. Das ist ihr schon bewusst. Doch was ist es, das sie und irgendwie doch die meisten von uns, daran hindert, Wünsche wirklich umzusetzen?

Ich glaube, ich weiß es. Es wäre doch einfach zu schön, wenn wir Entscheidungen an andere abtreten könnten. Wie wäre es denn, wenn da eine gute Fee um die Ecke käme und erkennen würde, dass unser Leben irgendwie in einer Endlosschleife feststeckt und wir nicht mehr herauskommen.

Wäre das nicht toll, wenn sie käme und sagen würde: „Ich sehe deine Wünsche. Ich sehe auch deine Probleme. Und weißt du was. Du musst nichts, aber auch gar nichts verändern oder dafür tun. Du musst auch keine einzige Entscheidung treffen. Nein! Das mache ICH für dich.

ICH werde dafür sorgen, dass du dich gut fühlst und die Pfunde einfach so von dir abfallen. Du wirst sehen, eines Morgens wirst du wach werden und schweißgebadet in deinem Bett liegen, weil du bereits im Schlaf dein Sportprogramm absolviert haben wirst.

Ja und wenn du deine Bettdecke zur Seite schlägst, werden die ersten Pfunde als Butterpäckchen verpackt neben dir liegen. Wirklich! Ich verspreche es dir! ICH werde mich kümmern und DU kannst einfach so weiter machen wie bisher.“

Und wisst ihr, was noch in jedem Jahr wieder passiert? Sie – also meine Freundin -, triggert mich! Und warum triggert sie mich? Weil ich mich natürlich in ihrem Verhalten wieder finde. Eigentlich ist das der Grund, der mich derart auf die Palme bringt. Ich bin ja keinen deut besser, als sie. Ich müsste mir also eigentlich an die eigene Nase fassen. Meine Freundin hält mir ja nur den Spiegel hin, damit ich erkenne, dass auch ich mit meinem Leben in einer Endlosschleife fest hänge.

Einerseits würden wir doch alle das eine oder andere in unserem Leben gerne verändern, aber andererseits haben wir es uns in unserem Leben gerade so richtig schön gemütlich gemacht. Wir wollen oft gar keine Veränderungen, wenn wir ganz ehrlich zu uns sind. Wir möchten, dass alles so bleibt, wie es ist. Aber das ist eine Illusion. Und das wissen wir. Alle! Es wird definitiv nicht so bleiben, wie es ist. Zu leben, das bedeutet, dass es ständige Veränderungen geben wird. Ja, muss!

Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, die Veränderungen, die ich mir persönlich für mich und mein Leben wünsche, in diesem Jahr kraftvoll umzusetzen. Doch ich weiß, dass ICH der Macher, der Erbauer, der Gestalter, meines Lebens bin. Kein anderer lebt mein Leben und kein anderer wird Entscheidungen für mich treffen. Und ehrlich gesagt möchte ich das auch gar nicht. Schließlich ist es mein Leben und da treffe ich meine Entscheidungen doch lieber selbst!

 

© Martina Pfannenschmidt, 2022

 

Diese Geschichte nimmt an Elkes 'froher und kreativer Linkparty' teil.

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8 Kommentare:

  1. uiuiuiui hihi
    voll ins Schwarze getroffen ..
    aber ich habe schon mal angefangen ..
    nach 18 Uhr wird nicht mehr genascht ;)
    vielleicht bringt es ja was..
    man sieht es ja nicht gleich
    mit den anderen "Veänderungen" kämpfe ich noch ;)

    liebe Grüße
    Rosi

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  2. Hallo, liebe Rosi, und herzlich Willkommen zurück in meinem Bloghaus. - Ich glaube, genau dieses 'kämpfen' ist es, dass Veränderungen so schwer macht. - Eigentlich müssten wir nicht kämpfen, sondern 'nur' das Alte gehen lassen. 'Eigentlich'!
    Danke für deinen Besuch und ganz liebe Grüße hin zu dir! Martina

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  3. Hallo Martina,
    falls die Fee bei Dir auftauchst darfst Du sie gerne auch zu mir schicken. *G*
    Ich wünsch' Dir ein gutes und gesundes neues Jahr und dass es mit den Veränderungen klappt.
    Liebe Grüße
    Manu -die ab und an ganz heimlich hier mitliest.

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    1. Liebe Manu, ich bin gerade ganz aus dem Häuschen. Wie sehr freue ich mich über deinen heimlichen Besuch - aber noch mehr darüber, dass du dich hier heute zu Wort meldest. - Es freut mich so unendlich. Das glaubst du gar nicht!!!
      Es ist schon eigenartig, was im Moment geschieht. - So viele alte Kontakte werden wieder neu belebt. Ich erlebe das auch im 'wahren Leben' gerade und freue mich sehr darüber!!!
      Ich werde gleich mal 'am Ende der Straße' vorbeischauen! LG Martina

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  4. Hallo Martina, Vorsätze können nicht immer eingehalten werden, aber das finde ich auch nicht schlimm.
    Veränderungen sind wir jednen Tag ausgesetzt. Die Frage ist, wie wir damit umgehen und für uns verwerten.In dem Augenblick wenn wir unsere Entscheidungen treffen, sind sie richtig, aber es gibt auch Entscheidungen die wir im Nachhinein als falsch erkennen. Die Reue kommt immer zu spät.
    Viele Wege führen nach Rom, welchen Weg wir gehen, entscheiden letztendlich wir.Andere haben aber nicht immer unrecht mit ihrer Weisheit zum richtigen Pfad!
    Bleibe gesund, Du wirst schon richtig entscheiden, Klärchen

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  5. So ist es wohl, Klärchen! Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sein Leben und für seine Entscheidungen. Mögen sie in den Augen anderer auch falsch sein. LG Martina

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  6. Hallo liebe Martina,
    freue mich wieder von dir zu lesen.
    Ja, so ein Menschengehirn reagiert da ähnlich wie störrischer Esel, wenn wir alte Gewohnheiten ändern wollen.

    Manchmal hilft da ein Trick:
    https://www.msn.com/de-de/lifestyle/leben/der-chef-unterbricht-euch-st%C3%A4ndig-wie-ihr-mit-diesem-psychologischen-trick-scheinbar-unl%C3%B6sbare-probleme-l%C3%B6st/ar-AATrAzU?ocid=msedgdhp&pc=U531

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    1. Guten Morgen, liebe Helga, ich bin ganz begeistert von der paradoxen Intention. Davon hatte ich noch nie gehört. Vielen Dank für den Hinweis! Das werde ich mal ausprobieren. - Auf der anderen Seite gilt aber meines Erachtens auch, dass man zunächst schaut, warum der Chef oder der Kollege 'nerven'. Dahinter verbirgt sich ganz sicher etwas, das mit uns zu tun hat und das wir in uns auflösen dürfen. - So spannend der Mensch und das Leben! - Hab einen glücklichen Tag und Danke für deinen Besuch und den wertvollen Kommentar! LG Martina

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