Donnerstag, 18. Dezember 2025

Adventskalendergeschichte - Donnerstag, 18. Dez.

 Emilia ist wirklich ein sehr schöner Name, wie ich finde“, meinte die Elfe.

„Finde ich auch.“

„Wie sieht sie aus? Beschreib sie mir?“

„Sie ist nicht sonderlich groß“, begann Joschua mit der Beschreibung, „eher klein. Sie hat lange dunkle Haare. Manchmal trägt sie einen Zopf. Aber am schönsten finde ich es, wenn sie ihre Haare offen trägt. Meistens hat sie Ripped-Jeans an. Das sind die mit den ausgefranzten Löchern und ein kurzes Oberteil. Und ihre Turnschuhe finde ich geil, weil sie sie mit knallbunten Schnürbändern trägt. Und sie ist sportlich. Ich glaube, sie macht Akrobatik.“

„Wow! Das scheint ein großartiges Mädchen zu sein. Welche Augenfarbe hat sie denn, weißt du das?“

„Ja, blau! So ein helles blau!“

„Okay, Josch! Du kannst dieses Mädchen ziemlich gut beschreiben, was mir zeigt, dass sie dir nicht ganz unwichtig ist.“

„Ich finde sie schon ganz gut. Sie ist anders als die anderen Mädchen.“

„Was macht sie anders?“

„Weiß nicht! Ihre Art, wie sie spricht und geht …“

Jetzt war es die Elfe, die ihm ins Wort fiel „… und du bist ganz sicher, dass du nicht in Emilia verliebt bist?“

Es hatte eh keinen Zweck. Anela würde nicht aufgeben, ihn damit zu nerven. Da konnte er ihr gegenüber auch ehrlich sein – zumindest ein kleines bisschen. Deshalb antwortete er ausweichend: „… okay, vielleicht ein bisschen.“

„Weißt du Joschua, du musst dich niemals schämen, wenn du jemanden liebst. Die Liebe ist das Schönste und Großartigste, was es auf der Welt gibt. Und dieses Gefühl der Verliebtheit, diese Schmetterlinge im Bauch, das ist etwas, das man sein ganzes Leben lang nicht vergisst. Ihr seid beide noch sehr jung und da mögen noch viele andere Partner kommen, aber weißt du, manchmal bleibt eine so junge Liebe auch für immer.“

„Echt?“

„Ja, echt! Es gibt Ehepaare, die sich schon seit dem Kindergarten kennen.“

„Ich kenne Emilia auch schon seit dem Kindergarten.“

Und dann fiel es der Elfe wieder ein. Na klar, Emilia, sie war doch damals schon immer an der Seite von Josch gewesen. Sie hatten gemeinsam im Sandkasten gesessen oder mit dem Puppenhaus gespielt.

„Natürlich! Jetzt weiß ich es wieder! Ihr wart schon im Kindergarten unzertrennlich.“

„Genau! Aber damals war es irgendwie einfacher und leichter, miteinander zu sprechen.“

Die Elfe stimmte dem Gesagten zu, war aber in Gedanken ganz woanders, nämlich bei der Tatsache, dass Emilia auch zu den besonderen Kindern gehörte, die eine Elfe bei sich gehabt hatte.

Moment, wie hieß sie noch, die Elfe, die stets bei Emilia gewesen war? Und dann fiel es ihr wieder ein. Lurilia war ihr Name.

Abrupt verabschiedete sie sich von dem Jungen, der etwas verwirrt zurückblieb.

Sie musste dringend etwas erledigen.

 

Fortsetzung folgt

 

 

 

 

 


1 Kommentar:

  1. Aha, sie muss also dringend etwas erledigen - die Elfen sind gar nicht so anders als wir Menschen, nicht wahr. Das scheint mir so, obwohl ich keine Elfe an meiner Seite habe - aber halt - viellleicht ja doch und ich habe es einfach vergessen. Es könnte doch sein, dass da eine auf meiner Schulter hockt und mir beim Schreiben Dinge zuflüstert - muss ich nochmal drüber nachdenken!
    Liebe Grüße und bis morgen
    Regina

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