Freitag, 19. Dezember 2025

Adventskalendergeschichte - Freitag, 19. Dezember

Anela schaukelte auf dem dünnen Zweig einer Birke, die ganz in der Nähe des kleinen Teiches im Park stand.

Es dauerte nicht lange und eine weitere Elfe erschien: Lurilia.

„Und?“, fragte Anela sie sogleich, „hat es funktioniert?“

„Plan läuft!“, antwortete diese verschwörerisch lächelnd.

Anela war ein kleines bisschen aufgeregt: „Ich liebe diese Momente unserer Arbeit. Du auch?“

„Sehr!“

„Da kommt er!“, rief Anela.

„Da kommt sie!“, rief Lurilia.

Joschua ging mit Filou an der Leine zielstrebig in die Richtung, aus der Emilia mit Bobby an der Leine kam. Noch hatten die beiden sich nicht gesehen. Aber es würde nicht mehr lange dauern … und schon nahm Anela die weit aufgerissenen Augen ihres Schützlings und die plötzliche Unsicherheit, die von ihm ausging, wahr. Es schien fast so, als spüre auch Filou, dass sich der Junge anders verhielt als noch vor einer Minute.

„Jetzt bloß nicht umkehren“, flüsterte Anela ins Nichts hinein. „Sei mutig, Joschua! Jetzt oder nie!“

Obwohl der Junge sie nicht gehört haben konnte, veränderte sich seine Körperhaltung. Er drehte nicht um, sondern ging stolz mit Filou an der Leine weiter.

Es war Emilia, die als Erste das Eis brach: „Hi, Joschua, was machst du denn hier? Und seit wann hast du einen Hund?“

„Es ist nicht mein Hund“, erklärte er ihr ehrlich, „er gehört einer alten Frau und ich führe ihn für sie aus, weil sie nicht mehr gut laufen kann.“

Die beiden Hunde beschnüffelten sich derweil neugierig und schienen sich ebenfalls gut riechen zu können.

Die beiden Elfen, die über ihnen auf der Birke saßen, beobachteten derweil jedes kleine Detail dieses Zusammentreffens. Fast schien es, als hielten sie die Luft an, um diese ersten zarten Annäherungsversuche nicht zu stören.

„Das finde ich cool! Gehst du jeden Tag mit ihm? Wie heißt er eigentlich?“

„Er heißt Filou und ja, ich gehe jeden Nachmittag mit ihm in den Park.“

Die Wangen des Mädchens wurden ein bisschen rot, als sie fragte: „Wenn das so ist, könnten wir doch auch zusammen gehen.“ Jetzt zeigten ihre Wangen ein dunkles rot, dass nicht von der Kälte, die herrschte, herrührte, sondern der Tatsache geschuldet war, dass Joschua diesen Satz durchaus missverstehen könnte, weshalb sie schnell hinzufügte: „Also gemeinsam durch den Park gehen, meine ich natürlich.“

Natürlich!

Joschuas Herz hüpfte vor Freude und schlug definitiv schneller als sonst.

„Ja, gerne, und wenn du magst, kannst du ja auch mitkommen zu Frau Schmittke. Das ist die alte Dame, der der Hund gehört. Sie freut sich immer über Besuch.“

„Gute Idee! Können wir machen. Warte, ich sag nur gerade meiner Mama Bescheid, dass ich mich verspäte. Sie macht sich sonst Sorgen.“

Und während Emilia mit ihrer Mutter telefonierte, erhaschte Joschua einen kurzen Blick auf Anela.

Lurilia hatte es noch rechtzeitig geschafft, sich vollständig unsichtbar zu machen.

Anela winkte Josch zu. Und sie wusste, dass der Junge in diesem Moment ganz genau wusste, wer für diesen Zufall zuständig war.

 

Fortsetzung folgt

 

 

 

 

 

 

 


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