Anela schaukelte auf dem dünnen Zweig einer Birke, die ganz in der Nähe des kleinen Teiches im Park stand.
Es dauerte nicht
lange und eine weitere Elfe erschien: Lurilia.
„Und?“, fragte
Anela sie sogleich, „hat es funktioniert?“
„Plan läuft!“,
antwortete diese verschwörerisch lächelnd.
Anela war ein
kleines bisschen aufgeregt: „Ich liebe diese Momente unserer Arbeit. Du auch?“
„Sehr!“
„Da kommt er!“,
rief Anela.
„Da kommt sie!“,
rief Lurilia.
Joschua ging mit
Filou an der Leine zielstrebig in die Richtung, aus der Emilia mit Bobby an der
Leine kam. Noch hatten die beiden sich nicht gesehen. Aber es würde nicht mehr
lange dauern … und schon nahm Anela die weit aufgerissenen Augen ihres
Schützlings und die plötzliche Unsicherheit, die von ihm ausging, wahr. Es
schien fast so, als spüre auch Filou, dass sich der Junge anders verhielt als noch
vor einer Minute.
„Jetzt bloß nicht
umkehren“, flüsterte Anela ins Nichts hinein. „Sei mutig, Joschua! Jetzt oder
nie!“
Obwohl der Junge
sie nicht gehört haben konnte, veränderte sich seine Körperhaltung. Er drehte
nicht um, sondern ging stolz mit Filou an der Leine weiter.
Es war Emilia, die
als Erste das Eis brach: „Hi, Joschua, was machst du denn hier? Und seit wann
hast du einen Hund?“
„Es ist nicht mein
Hund“, erklärte er ihr ehrlich, „er gehört einer alten Frau und ich führe ihn
für sie aus, weil sie nicht mehr gut laufen kann.“
Die beiden Hunde
beschnüffelten sich derweil neugierig und schienen sich ebenfalls gut riechen
zu können.
Die beiden Elfen,
die über ihnen auf der Birke saßen, beobachteten derweil jedes kleine Detail
dieses Zusammentreffens. Fast schien es, als hielten sie die Luft an, um diese
ersten zarten Annäherungsversuche nicht zu stören.
„Das finde ich
cool! Gehst du jeden Tag mit ihm? Wie heißt er eigentlich?“
„Er heißt Filou
und ja, ich gehe jeden Nachmittag mit ihm in den Park.“
Die Wangen des
Mädchens wurden ein bisschen rot, als sie fragte: „Wenn das so ist, könnten wir
doch auch zusammen gehen.“ Jetzt zeigten ihre Wangen ein dunkles rot, dass
nicht von der Kälte, die herrschte, herrührte, sondern der Tatsache geschuldet
war, dass Joschua diesen Satz durchaus missverstehen könnte, weshalb sie
schnell hinzufügte: „Also gemeinsam durch den Park gehen, meine ich natürlich.“
Natürlich!
Joschuas Herz
hüpfte vor Freude und schlug definitiv schneller als sonst.
„Ja, gerne, und wenn
du magst, kannst du ja auch mitkommen zu Frau Schmittke. Das ist die alte Dame,
der der Hund gehört. Sie freut sich immer über Besuch.“
„Gute Idee! Können
wir machen. Warte, ich sag nur gerade meiner Mama Bescheid, dass ich mich
verspäte. Sie macht sich sonst Sorgen.“
Und während Emilia
mit ihrer Mutter telefonierte, erhaschte Joschua einen kurzen Blick auf Anela.
Lurilia hatte es
noch rechtzeitig geschafft, sich vollständig unsichtbar zu machen.
Anela winkte Josch
zu. Und sie wusste, dass der Junge in diesem Moment ganz genau wusste, wer für
diesen Zufall zuständig war.
Fortsetzung folgt
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