„He, was ist los mit dir?“
„Gar nichts!“
„Aber du ziehst
einen Flunsch und deshalb möchte ich gerne wissen, was der Grund dafür ist.“
Die Elfe landete achtsam
auf der Bettdecke und sah Joschua direkt in die Augen.
„Wo drückt der
Schuh?“
„Nichts Besonderes
eigentlich!“
„Und
uneigentlich?“, fragte Anela grinsend.
„Heute ist
Nikolaustag.“
„Ja, das ist mir
bekannt und das ist der Grund für deine schlechte Laune?“
„Ja!“
„Erklär es mir!“
„Mama hat mich
gestern Abend genervt. Ich musste meine Schuhe vor die Tür stellen. Wie ein
kleines Kind. Fehlt nur noch, dass der Nikolaus in Form meines Vaters heute
Nachmittag im roten Mantel mit weißem Bart auftaucht und mir mit der Rute
droht.“
„Okay! Ich
verstehe. Du möchtest nicht mehr der kleine Junge sein, sondern würdest gerne
wie ein Erwachsener behandelt werden.“
„Ich weiß nicht,
vielleicht nicht, wie ein Erwachsener, aber auch nicht mehr, wie ein kleiner
Junge.“
„Ich möchte dir
gerne etwas über die Erwachsenen erzählen. Es ist nur eine Kleinigkeit. Wirst
du mir zuhören?“
Joschua nickte.
„Das, was ich dir heute
über die Erwachsenen erzählen möchte, ist, dass sehr viele von ihnen bedauern,
kein Kind mehr zu sein oder ihre Kindheit nicht richtig genossen zu haben.“
Der Junge schaute
mit großen Augen.
„Es ist wirklich
so. Wenn man als Erwachsener das Gefühl hat, seine Kindheit nicht ausgelebt zu
haben, kommt man nicht in die Freude. Verstehst du? Diese Erwachsenen sind
voller Bedauern und würden zu gerne die Zeit zurückdrehen. Mach nicht den
gleichen Fehler, wie sie. Schau, deine Eltern schenken dir etwas zum
Nikolaustag. Das ist doch schön. Darüber darfst du dich ruhig freuen und es
genießen, dass du als Jugendlicher noch derart beschenkt wirst.“
„Ich weiß ja, dass
sie es sind, die mich beschenken und nicht der Nikolaus. Den gibt es ja gar
nicht.“
„Ja und nein! Den
Nikolaus im roten Mantel mit weißem Bart, den gibt es in der Tat nicht. Er ist
eine Figur aus der Werbung und doch hat sie großen Einfluss auf euch Menschen.
– Aber … und das wirst du mir jetzt vielleicht nicht glauben, den
Weihnachtsmann gibt es tatsächlich.“
„Willst du mich
verkackeiern?“
Anela lachte.
„Nein, Joschua.
Das möchte ich nicht. Aber ich weiß es so genau, dass es ihn tatsächlich gibt,
weil ich eine Zeit lang für ihn tätig sein durfte.“
Joschua war hin-
und hergerissen. Nun hatte er gerade gelernt, dass die Erwachsenen manchmal
Unwahrheiten erzählen, weil sie es nicht besser wissen oder auch, weil sie so
aufgewachsen sind und Dinge ungefragt weitergeben. Aber wenn jetzt auch noch
die Elfen anfingen zu flunkern, konnte er ja niemandem mehr glauben.
„Du erinnerst
dich, dass ich deine Gedanken lesen kann, nicht wahr? Ich flunkere dich nicht
an!“
In dem Moment
klopfte Lena an die Zimmertür ihres Sohnes, da sie Stimmen von dort gehört
hatte. Erschrocken schaute Joschua seine Mutter an, als sie die Tür öffnete.
Was würde sie
sagen, wenn sie die Elfe auf seinem Bett sitzen sah?
Fortsetzung folgt
Guten Morgen, na, da bin ich aber auch mal gespannt, ob Lena die Elfe sehen wird und wie sie reagiert darauf. ABer warten wir ab, morgen wird es sich herausstellen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Regina
Guten Morgen! Du bist aber früh dran, heute! Ich weiß schon, wie es weitergeht. Lach! - Danke, dass du da warst und einen Kommentar hinterlassen hast. LG Martina
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