Montag, 15. Dezember 2025

Adventskalendergeschichte - Montag, 15. Dezember

Schwungvoll öffnete Joschua die Haustür.

„Bin wieder da!“, rief er seinen Eltern von weitem zu.

„Das ist ja nicht zu überhören“, meinte seine Mutter und trat in den Hausflur.

Ihr Sohn stand dort mit roten Wangen und einer roten Nase.

„Man könnte dich glatt mit Rudolph verwechseln“, meinte sie amüsiert. „Ich dachte, du warst bei Frau Schmittke in der warmen Stube. Stattdessen siehst du so aus, als wärst du länger in der Kälte gewesen.“

„War ich auch. Zusammen mit Filou!“

Seine Mutter schaute erstaunt: „Du durftest Filou ausführen?“

„Ja, stell dir nur vor. Frau Schmittke hat mich gefragt, ob ich mit Filou Spaziergänge machen würde. Sie will mir sogar ein Taschengeld dafür geben. Schau!“

Glücklich hielt er 2 Euro hoch.

„Die habe ich mir heute verdient.“

Der Stolz in seiner Stimme war nicht zu überhören.

„Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Filou ist einfach klasse. Ich werde ihn nicht von der Leine lassen. Das musste ich Frau Schmittke versprechen. Und es war auch wirklich wichtig, es nicht zu tun, denn als ein Eichhörnchen unseren Weg kreuzte, wäre Filou am liebsten hinter ihm hergerannt. Und wer weiß, ob er zu mir zurückgekommen wäre? Ob er wirklich auf mich hört. Jedenfalls war das schön anstrengend, ihn dann an der Leine zu halten. Aber sonst ist alles gut gelaufen. Auch wenn uns andere Hunde entgegenkamen, hat er sich super verhalten. Und morgen Nachmittag, wenn ich meine Hausaufgaben erledigt habe, mache ich wieder einen Spaziergang mit ihm.“

Joschua überschlug sich fast bei seinen Schilderungen.

Vielleicht war es doch ein Fehler, ihm damals keinen Hund zu schenken, dachte Lena kurz, doch den Gedanken verwarf sie rasch wieder. Nach einem Tag konnte man noch nicht sagen, ob das Ganze nur ein Strohfeuer war und die Lust am Spazierengehen bald verflogen wäre. Aber das wünschte sie weder ihrem Sohn noch Filou oder Frau Schmittke, da es wirklich für alle drei eine wertvolle Erfahrung war.

„Ich gehe jetzt in mein Zimmer“, sagte Josch, stoppte dann aber, „nee, ich gehe zuerst in die Küche und mache mir einen Tee. Es war echt kalt draußen.“

„Anela, bist du hier?“, fragte Josch leise, als er sein Zimmer betrat.

„Natürlich bin ich hier! Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie deine Zeit mit Filou war.“

„Sie war wirklich großartig.“

Und dann erzählte er von dem Eichhörnchen und dass er so viel Freude hatte.

„Weißt du, ich möchte Filou noch Kunststückchen beibringen. Der Hund von Samuel, einem Klassenkameraden von mir, kann Pfötchen geben und er kann ‚toter Hund‘. Weißt du, was der Hund dann machen muss?“

Natürlich wusste es die Elfe. Der Hund würde sich auf ein Kommando hin auf die Seite legen und totstellen. Ob nun der Hund oder sein Herrchen daran mehr Freude hatte, entzog sich ihrer Kenntnis. Aber es war schön, Joschua so glücklich zu sehen. Sie kam ihrem Auftrag und Ziel also immer näher.

Schließlich zählte es zu den größten Aufgaben der Elfen, die Menschen glücklich zu machen.

 

Fortsetzung folgt

 

 

 


2 Kommentare:

  1. Dann hat für Josh Weihnachten ja schon etwas angefangen. Gut für beide und auch für die alte Dame, die sich nun weniger Sorgen machen muss.

    Liebe Martina, ich folge deiner Geschichte so gern und freue mich, dass sie noch längst nicht vorbei ist!

    Herzliche Grüße
    Regina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das freut mich wirklich sehr. Mal sehen, was sich bis Heiligabend noch so alles ereignen wird. ;-)
      Heute scheint die Sonne - das ist doch schon mal ein guter Wochenstart!
      Wir lesen uns!
      Martina

      Löschen