Jetzt brannten
schon drei Kerzen auf dem Adventskranz.
Weihnachten und
die Ferienzeit rückten immer näher, was Joschua ein gutes Gefühl gab.
Ein wohliges
Gefühl war aber auch da, wenn er an den gestrigen Besuch bei Frau Schmittke
zurückdachte. Es war schön gewesen. Die alte Frau hatte von ihrem Alltag
erzählt und wie sie ihr Leben meistert. Dass morgens und abends ein
Pflegedienst ins Haus kommt und dass sie mittags ihr Essen gebracht bekommt.
Einige Nachbarn
besorgten ihr Dinge aus der Apotheke oder kauften für sie und Filou ein. Auch
seine Mutter hatte angeboten, sich in den Kreis der Helfer einzureihen und das
Beste war gewesen, dass er den ganzen Nachmittag mit Filou hatte spielen können.
Mama klopfte kurz
an seine Tür und lugte ins Zimmer.
Joschua lag auf
seinem Bett und hielt sein Handy in der Hand.
Ein Anblick, den
wohl alle Eltern vielfach kennen.
„Mir geht gerade
etwas durch den Kopf“, sagte sie und betrat den Raum, „hast du bemerkt, dass
Frau Schmittke keinerlei Adventsschmuck aufgestellt hat? Nicht einmal eine
Kerze hat sie auf dem Tischchen vor sich stehen. Ich war gerade im Keller und
hab ein paar Dinge gefunden. Auch eine Kerze mit Batterie ist dabei. Was meinst
du, würdest du ihr das morgen bringen?“
Er? Allein?
Ja! Er allein!
Schließlich war er
kein kleines Kind mehr und er könnte ein bisschen bleiben und mit Filou
spielen.
„Kann ich machen!“
Frau Schmittke
freute sich riesig über den Besuch und den adventlichen Schmuck, den Joschua in
der kleinen Stube verteilte.
„Das ist so lieb
von euch, jetzt habe ich es noch ein bisschen gemütlicher“, sagte sie erfreut
und fuhr fort: „Setz dich doch, Joschua. Ich wollte gerne etwas mit dir
besprechen.“
Mit ihm? Jetzt
wurde ihm doch ein bisschen flau im Magen. Warum hatte er nicht wenigstens die
Elfe gebeten, ihn zu begleiten. Mit ihr an seiner Seite fühlte er sich derartigen
Situation besser gewachsen.
Im selben Moment
musste er schmunzeln, denn wer saß auf der Sessellehne hinter Frau Schmittke?
Genau! Anela!
„Also, Joschua, du
weißt ja, dass ich keine Spaziergänge mehr mit Filou unternehmen kann und ich
weiß, dass ihm die wirklich fehlen. Deshalb hatte ich gestern Abend den
Gedanken, ob du vielleicht hin und wieder mit ihm gehen würdest. Das sollst du nicht
umsonst tun. Ich würde dir ein kleines Taschengeld dafür geben. Als Lohn für
deine Arbeit und Zeit. Wie denkst du darüber? Könntest du dir das vorstellen, vielleicht
nachmittags nach der Schule und den Hausaufgaben einen kleinen Spaziergang mit
ihm zu machen? Er ist wirklich ein guter Hund und zieht auch kaum an der Leine
…“
Frau Schmittke
wurde nicht müde, Filous guten Seiten aufzuzeigen. Doch Joschua hörte ihr gar
nicht mehr zu. Viele Dinge klärten sich schlagartig in seinem Kopf. Natürlich!
Das war die Lösung! Weshalb war er nicht längst darauf gekommen?
Er würde sehr
gerne mit Filou gehen und freute sich, dass Frau Schmittke so viel Vertrauen in
ihn setzte.
„Das mache ich
wirklich gerne“, erwiderte der Junge, sprang von seinem Sessel auf und rief
Filou. „Komm, Filou, wir gehen eine Runde spazieren!“
Aufgeregt sprang
der Hund vor Joschua hin und her und bei der alten Frau schimmerten Tränen in
den Augen.
Anela schaute sich
die Szenerie aus kurzer Entfernung an und freute sich, dass der Groschen bei Joschua
endlich gefallen war.
Fortsetzung folgt
Chacka, das isses doch! Ich freue mich sehr über die Entwicklung in deiner schönen Geschichte, liebe Martina und ich wünsche Dir und deinen Lieben einen schönen 3. Advent!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
REgina