Sonntag, 14. Dezember 2025

Adventskalendergeschichte - Sonntag, 14. Dezember, 3. Advent


Jetzt brannten schon drei Kerzen auf dem Adventskranz.

Weihnachten und die Ferienzeit rückten immer näher, was Joschua ein gutes Gefühl gab.

Ein wohliges Gefühl war aber auch da, wenn er an den gestrigen Besuch bei Frau Schmittke zurückdachte. Es war schön gewesen. Die alte Frau hatte von ihrem Alltag erzählt und wie sie ihr Leben meistert. Dass morgens und abends ein Pflegedienst ins Haus kommt und dass sie mittags ihr Essen gebracht bekommt.

Einige Nachbarn besorgten ihr Dinge aus der Apotheke oder kauften für sie und Filou ein. Auch seine Mutter hatte angeboten, sich in den Kreis der Helfer einzureihen und das Beste war gewesen, dass er den ganzen Nachmittag mit Filou hatte spielen können.

Mama klopfte kurz an seine Tür und lugte ins Zimmer.

Joschua lag auf seinem Bett und hielt sein Handy in der Hand.

Ein Anblick, den wohl alle Eltern vielfach kennen.

„Mir geht gerade etwas durch den Kopf“, sagte sie und betrat den Raum, „hast du bemerkt, dass Frau Schmittke keinerlei Adventsschmuck aufgestellt hat? Nicht einmal eine Kerze hat sie auf dem Tischchen vor sich stehen. Ich war gerade im Keller und hab ein paar Dinge gefunden. Auch eine Kerze mit Batterie ist dabei. Was meinst du, würdest du ihr das morgen bringen?“

Er? Allein?

Ja! Er allein!

Schließlich war er kein kleines Kind mehr und er könnte ein bisschen bleiben und mit Filou spielen.

„Kann ich machen!“

Frau Schmittke freute sich riesig über den Besuch und den adventlichen Schmuck, den Joschua in der kleinen Stube verteilte.

„Das ist so lieb von euch, jetzt habe ich es noch ein bisschen gemütlicher“, sagte sie erfreut und fuhr fort: „Setz dich doch, Joschua. Ich wollte gerne etwas mit dir besprechen.“

Mit ihm? Jetzt wurde ihm doch ein bisschen flau im Magen. Warum hatte er nicht wenigstens die Elfe gebeten, ihn zu begleiten. Mit ihr an seiner Seite fühlte er sich derartigen Situation besser gewachsen.

Im selben Moment musste er schmunzeln, denn wer saß auf der Sessellehne hinter Frau Schmittke? Genau! Anela!

„Also, Joschua, du weißt ja, dass ich keine Spaziergänge mehr mit Filou unternehmen kann und ich weiß, dass ihm die wirklich fehlen. Deshalb hatte ich gestern Abend den Gedanken, ob du vielleicht hin und wieder mit ihm gehen würdest. Das sollst du nicht umsonst tun. Ich würde dir ein kleines Taschengeld dafür geben. Als Lohn für deine Arbeit und Zeit. Wie denkst du darüber? Könntest du dir das vorstellen, vielleicht nachmittags nach der Schule und den Hausaufgaben einen kleinen Spaziergang mit ihm zu machen? Er ist wirklich ein guter Hund und zieht auch kaum an der Leine …“

Frau Schmittke wurde nicht müde, Filous guten Seiten aufzuzeigen. Doch Joschua hörte ihr gar nicht mehr zu. Viele Dinge klärten sich schlagartig in seinem Kopf. Natürlich! Das war die Lösung! Weshalb war er nicht längst darauf gekommen?

Er würde sehr gerne mit Filou gehen und freute sich, dass Frau Schmittke so viel Vertrauen in ihn setzte.

„Das mache ich wirklich gerne“, erwiderte der Junge, sprang von seinem Sessel auf und rief Filou. „Komm, Filou, wir gehen eine Runde spazieren!“

Aufgeregt sprang der Hund vor Joschua hin und her und bei der alten Frau schimmerten Tränen in den Augen.

Anela schaute sich die Szenerie aus kurzer Entfernung an und freute sich, dass der Groschen bei Joschua endlich gefallen war.

 

Fortsetzung folgt

 


 

 

1 Kommentar:

  1. Chacka, das isses doch! Ich freue mich sehr über die Entwicklung in deiner schönen Geschichte, liebe Martina und ich wünsche Dir und deinen Lieben einen schönen 3. Advent!
    Herzliche Grüße
    REgina

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