Dienstag, 16. Dezember 2025

Adventskalendergeschichte - Dienstag, 16. Dezember

Kaum hatte Joschua seine Hausaufgaben erledigt, zog er sich Jacke, Mütze und Handschuhe an, um zu Frau Schmittke und Filou zu gehen.

„He, halt, junger Mann“, rief Mama ihm nach, „vergiss deinen Schal nicht. Es ist kalt draußen.“

Joschua stand bereits an der Haustür und Lena warf ihrem Sohn den Schal zu.

„Habt ganz viel Spaß!“, rief sie ihm zu und schon fiel die Haustür hinter ihm ins Schloss.

Als er das kleine Häuschen mit der himmelblauen Tür erreicht hatte, schlug sein Herz ein bisschen schneller. Ob Filou sich genauso auf den Spaziergang freute, wie er?

Dieses Mal klingelte Joschua nicht an der Haustür, sondern ging durch den Garten. So war es mit Frau Schmittke vereinbart.

Als er sich der Terrassentür näherte, hatte der Hund ihn bereits entdeckt.

Sogleich fing er an zu Bellen und stand schwanzwedelnd und erwartungsvoll hinter der Tür.

Es war dem Jungen fast nicht möglich, diese zu öffnen, da Filou so dicht dahinterstand. Doch dann gelang es ihm und die Freude über das Wiedersehen war riesengroß.

„Wie schön, dass du dir wieder Zeit für Filou nimmst“, sagte Frau Schmittke. „Du siehst, wie sehr er sich über die Abwechslung freut. Es ist auch ein bisschen langweilig für ihn, den ganzen Tag mit einer alten Frau zusammen zu sein.“

Joschua stimmte ihr innerlich zwar zu, bestätigte es aber nicht, da er die alte Dame nicht verletzen wollte.

„Ich hol nur schnell die Leine“, meinte Josch und ging in den Flur, wo die Leine an der Garderobe hing. „Geht gleich los, Filou! Sitz!“

Es dauerte ein Weilchen, bis der Hund seiner Anweisung folgte, aber dann saß er vor dem Jungen und ließ sich bereitwillig die Leine anlegen.

„Heute gehen wir wieder in den Park“, erzählte er der alten Dame von seinen Plänen. „Aber keine Angst, ich werde ihn nicht ohne Leine über die Wiesen laufen lassen. Ich passe auf!“

„Das weiß ich doch! Du bist ein besonderer Junge, weißt du das? Ich hätte dich nicht gebeten, wenn ich dich nicht für äußerst verantwortungsvoll halten würde. Wie du weißt, ist mir Filou sehr ans Herz gewachsen. Ich würde niemals jemanden bitten, der es nicht gut mit ihm meint.“

Joschua fühlte sich sehr geschmeichelt, zumal auch die Elfe gesagt hatte, er sei etwas ganz Besonderes. Aber so fühlte er sich nicht. Er fühlte sich wie ein normaler Junge, der gerne mit seinem Hund draußen war.

In diesem Moment entdeckte er den Fehler in seinen Gedanken. Filou war nicht sein Hund. Er gehörte zu Frau Schmittke – und das sollte auch so bleiben.

 

Fortsetzung folgt

 

 

 


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