Kaum hatte Joschua seine Hausaufgaben erledigt, zog er sich Jacke, Mütze und Handschuhe an, um zu Frau Schmittke und Filou zu gehen.
„He, halt, junger
Mann“, rief Mama ihm nach, „vergiss deinen Schal nicht. Es ist kalt draußen.“
Joschua stand
bereits an der Haustür und Lena warf ihrem Sohn den Schal zu.
„Habt ganz viel
Spaß!“, rief sie ihm zu und schon fiel die Haustür hinter ihm ins Schloss.
Als er das kleine
Häuschen mit der himmelblauen Tür erreicht hatte, schlug sein Herz ein bisschen
schneller. Ob Filou sich genauso auf den Spaziergang freute, wie er?
Dieses Mal
klingelte Joschua nicht an der Haustür, sondern ging durch den Garten. So war
es mit Frau Schmittke vereinbart.
Als er sich der
Terrassentür näherte, hatte der Hund ihn bereits entdeckt.
Sogleich fing er
an zu Bellen und stand schwanzwedelnd und erwartungsvoll hinter der Tür.
Es war dem Jungen fast
nicht möglich, diese zu öffnen, da Filou so dicht dahinterstand. Doch dann
gelang es ihm und die Freude über das Wiedersehen war riesengroß.
„Wie schön, dass
du dir wieder Zeit für Filou nimmst“, sagte Frau Schmittke. „Du siehst, wie
sehr er sich über die Abwechslung freut. Es ist auch ein bisschen langweilig
für ihn, den ganzen Tag mit einer alten Frau zusammen zu sein.“
Joschua stimmte
ihr innerlich zwar zu, bestätigte es aber nicht, da er die alte Dame nicht
verletzen wollte.
„Ich hol nur
schnell die Leine“, meinte Josch und ging in den Flur, wo die Leine an der
Garderobe hing. „Geht gleich los, Filou! Sitz!“
Es dauerte ein
Weilchen, bis der Hund seiner Anweisung folgte, aber dann saß er vor dem Jungen
und ließ sich bereitwillig die Leine anlegen.
„Heute gehen wir wieder in den Park“, erzählte er der alten Dame von seinen Plänen. „Aber keine Angst,
ich werde ihn nicht ohne Leine über die Wiesen laufen lassen. Ich passe auf!“
„Das weiß ich
doch! Du bist ein besonderer Junge, weißt du das? Ich hätte dich nicht gebeten,
wenn ich dich nicht für äußerst verantwortungsvoll halten würde. Wie du weißt,
ist mir Filou sehr ans Herz gewachsen. Ich würde niemals jemanden bitten, der
es nicht gut mit ihm meint.“
Joschua fühlte
sich sehr geschmeichelt, zumal auch die Elfe gesagt hatte, er sei etwas ganz
Besonderes. Aber so fühlte er sich nicht. Er fühlte sich wie ein normaler
Junge, der gerne mit seinem Hund draußen war.
In diesem Moment
entdeckte er den Fehler in seinen Gedanken. Filou war nicht sein Hund. Er
gehörte zu Frau Schmittke – und das sollte auch so bleiben.
Fortsetzung folgt
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