Dienstag, 23. Dezember 2025

Adventskalendergeschichte - Dienstag, 23. Dezember


„Joschua, wir können es doch nicht ändern!“, Lena sprach mitfühlend auf ihn ein. „Wenn Frau Schmittke und ihr Sohn so entschieden haben, müssen wir uns fügen. Es nützt nichts.“

Joschua ließ seinen Tränen freien Lauf.

„Das ist so ungerecht!“

„Wem gegenüber“, fragte Lena, „Frau Schmittke gegenüber, Filou gegenüber oder dir gegenüber?“

„Ich weiß nicht, uns allen gegenüber. Es ist einfach ungerecht.“

„Schau, der Sohn meint es sicher gut mit seiner Mutter.“

„Wenn er es gut meinen würde, nähme er sie zu sich und Filou gleich mit.“

„Ja, du hast recht. Aber schau, dadurch würde sich für dich nichts verändern. Filou wäre so oder so nicht mehr hier. Außerdem kennst du den Hund doch noch gar nicht so lange. Warum bedeutet er dir so viel?“

„Warum? Ist das nicht klar? Er ist endlich der Hund, den ich mir immer gewünscht habe. Auch wenn er nicht immer bei mir war, hatte ich doch das Gefühl, dass wir zusammengehören. Irgendwie fühlte es sich für mich so an, als sei er mein Hund.“

Lena hatte nicht geahnt, dass der Wunsch ihres Sohnes nach einem Hund so groß war und sie wusste nicht, was sie sagen könnte, um ihn zu trösten. Dann meinte sie: „Ein paar Tage ist der Hund ja noch da. Die Zeit solltest du nutzen.“

„Ich kann nicht!“

„Soll das heißen, du wirst in den kommenden Tagen nicht mehr mit Filou rausgehen?“

„Morgen kommt doch sowieso schon der Sohn. Soll der doch gehen!“, erwiderte Joschua patzig.

„Aber du solltest wenigstens Bescheid geben. Frau Schmittke wird auf dich warten und Filou auch.“

„Kannst du das nicht machen?“

„Nein, mein Sohn! Das musst du schon selbst tun.“

Nachdem seine Mutter das Zimmer verlassen hatte, nahm Joschua Anela wahr, die auf seinem Bett saß.

„Du warst die ganze Zeit hier?“

„Ja, war ich! Und ich habe alles mit angehört. Auch die Tatsache, dass du ab heute nicht mehr mit Filou ausgehen möchtest.“

„Kannst du das nicht verstehen?“

„Teils ja und teils nein! Du denkst gerade nur an dich und deine Gefühle, missachtest aber, wie sich Frau Schmittke und Filou fühlen. Wenn du sie jetzt im Stich lässt, wird es noch schwerer für die beiden.“

„Das heißt, du meinst, ich soll die Zeit noch nutzen, die wir gemeinsam haben.“

„Das meine ich und noch etwas möchte ich dir raten: Schreib Emilia an. Erzähl ihr von deinen Sorgen und triff dich mit ihr, Filou und Bobby im Park. Ich glaube, sie ist eine gute Zuhörerin und wenn Filou nicht mehr da sein wird, kannst du dich weiterhin mit den beiden im Park treffen. Wie denkst du darüber?“

„Vielleicht hat du recht. Ich werde zu Frau Schmittke gehen, aber zuerst schreibe ich Emilia.“

„Gut!“

 

Fortsetzung folgt

  

 

 

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