Montag, 17. November 2025

Ein unerwarteter Gast

Heute erzähle ich euch eine kleine Geschichte, die sich vor ein paar Tagen ereignete. 

Es ist also eine (fast) 'wahre' Geschichte. 😉


Es ist noch gar nicht so lange her, als ich in unserem Wohnzimmer ein leises Flattern vernahm. Mein Blick ging zum Fenster, von wo ich das Geräusch vernahm. Es stand auf Kipp, damit ein bisschen frische Luft ins Wohnzimmer strömen konnte.

Genau in dem Moment zwängte sich eine kleine Meise geschickt durch die Öffnung. Ich konnte es kaum glauben. Völlig ohne Angst flog sie direkt auf unseren Fernseher. Als ich sie dort sitzen sah, musste ich schon schmunzeln, da es schien, als habe sie ihn als ihren ganz persönlichen Thron im Reich der Menschen erkoren oder wollte sie mit uns gemeinsam einen Film anschauen?

„Na, das sieht aber gemütlich aus hier“, schien sie in Gedanken zu zwitschern. Wer weiß, vielleicht erschien ihr die Welt da draußen an dem Tag auch besonders laut und hektisch und unser Wohnzimmer wirkte ruhig und einladend auf sie. Vielleicht wollte sie auch einfach mal etwas Neues ausprobieren. Ganz nach dem Motto: Mut wird immer belohnt. Oder sie erwartete, leckeres Futter zu finden.

In jedem Fall war ich ehrlich erstaunt, aber auch ein bisschen erfreut über diesen unerwarteten Besuch. Die Meise saß da, blickte mich an und schien sagen zu wollen: „Manchmal muss man einfach einen Schritt ins Unbekannte wagen. Ihr Menschen macht das doch auch!“ Dabei wiegte sie ihr kleines Köpfchen hin und her, so als würde sie mich fragen: „Und, was gibt es Neues in deinem Leben?“

Gerade als ich noch überlegte, wie ich auf die Meise reagieren sollte, kam mein Mann ins Zimmer. Mit einem Lächeln auf den Lippen sagte ich: „Weißt du, dass ich eine Meise habe, war mir schon bekannt! Aber dass sie sich mal so öffentlich zeigt, hätte ich nicht gedacht!“ Er lachte, schüttelte den Kopf und erwiderte: „Das ist wohl der lebende Beweis dafür!“

Lachend blickten wir beide Richtung Fernseher, wo die Meise immer noch thronte. Sie schien sich wohlzufühlen: keine Hektik, keine Katzen, nur zwei Menschen, die freundlich zu sein schienen.



Nach einer Weile wurde sie dann doch ein wenig unruhig, weshalb ich das Fenster weit öffnete. Bevor sie den ‚Rausschmiss‘ annahm, hüpfte sie noch ein bisschen auf dem Fernseher herum. Dann schüttelte sie sich kurz, so dass ein paar kleine Federn durch das Wohnzimmer stieben, und flog zielstrebig aus dem Fenster hinaus in die große weite Welt.

Zurück ließ sie ein Lächeln auf unseren Gesichtern und einen Hauch von Abenteuerlust. Die Meise hatte uns eine Botschaft hinterlassen, ganz ohne Worte: „Seid neugierig, seid mutig, und öffnet euch für das Unbekannte. Man weiß nie, was für wunderbare Begegnungen daraus entstehen können.“

Ich überlege noch, ob ich das Fenster nicht öfter mal weit öffnen sollte - für frische Luft, neue Geschichten und vielleicht den nächsten kleinen, mutigen Besucher.

 


2 Kommentare:

  1. ach wie süüüß ..
    als es hier bei uns noch Vögel hatte flog öfter mal eine Meise in unser Schlafzimmer
    da stand das Fenster immer auf
    meist so zur Herbstzeit
    wohl auf der Suche nach Futter
    sie fand auch immer selber hinaus
    ja.. das Abenteuer ausprobieren
    im Alter nimmt das leider ab
    da bleibt man lieber bei Altbekanntem ;)
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Ja, die bekannte 'Komfortzone', die man leider viel zu selten verlässt! Ich kenne das!

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