Nach einer längeren Pause sind wir (Lore, Regina und ich) heute zurück und haben für euch zu den nachfolgenden Reizwörtern eine Geschichte geschrieben: Hase, Hof, herrlich, hart, heimelig. Habt ganz viel Freude beim Lesen! Übrigens: mit den heutigen Temperaturen habe ich beim Schreiben meiner Geschichte nicht gerechnet. 😎
Nun lässt es sich nicht mehr leugnen; wir sind mitten im Herbst angekommen. Schon lange wabern die Nebelschwaden in den frühen Morgenstunden über den Wiesen und Feldern und die Wassertropfen, die sie hinterlassen, hängen schwer an den silbernen Fäden der Spinnennetze.
In
der Mittagssonne leuchten die bunten Blätter der Bäume in den schönsten Farben,
aber die Zeit, dass wir ohne Strümpfe aus dem Haus gehen konnten, ist längst
vorbei.
Jetzt
ist sie wieder da, die Jahreszeit, in der wir eine Jacke benötigen, die Heizung
anstellen, heißen Tee trinken und uns abends bei Kerzenschein in eine Decke
hüllen. Ich muss schon sagen: ich mag diese heimeligen Stunden.
Ich
mag aber auch den Sommer. Er holt mich heraus aus meiner Wohnung und mitten
hinein in die Natur. Ich bin gerne draußen. Aber das eine schließt das andere
ja nicht aus. Auch im Herbst können wir uns draußen aufhalten.
Als
Kind war es mir völlig egal, welche Jahreszeit herrschte. Ich war immer draußen.
Für ein Dorfkind war das ‚normal’. Damals habe ich mir gar keine Gedanken darüber
gemacht. Ich zog mir eine dicke Jacke an und Stiefel und ging nach draußen.
Auf
dem Hof meines Nachbarn gegenüber
steht noch heute ein mächtiger Walnussbaum. In ihm und um ihn herum tummeln
sich nach wie vor die Eichhörnchen. Ich könnte diesen putzigen Tieren
stundenlang zuschauen.
Ich
weiß noch genau, dass wir als Kinder die Hörnchen mit Leckereien angelockt
haben. Manche waren wirklich so mutig, dass sie uns die Nüsse aus der Hand holten.
Wunderschöne
Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit, in der wir im Herbst die Drachen
hoch in den Himmel steigen ließen, die Kraniche beobachteten und aus den harten, aber wunderschön braun glänzenden
Kastanien herrliche Tiere bastelten.
Heute
lädt mich die dunkle Jahreszeit eher zur Innenschau ein. Aber das hat ja auch
etwas Gutes. Sich zum Beispiel mal die Zeit dafür zu nehmen und darüber
nachzudenken, wofür man dankbar ist.
Sagt man nicht, dass Dankbarkeit der Schlüssel zum Glücklichsein ist? Und was
macht es auf der anderen Seite mit uns, wenn wir unzufrieden sind und beurteilend?
Eigentlich
ist es ja nicht schwer, dankbar für die schönen Dinge des Lebens zu sein. Oder?
Das kann doch eigentlich jeder!
Wir
können uns darüber freuen, dass die Sonne scheint, dass es uns gut geht oder
dafür Dankbarkeit empfinden, dass wir gesund sind.
Das
ist alles kein Kunststück. Jeder kann das.
Aber
besteht die wahre Kunst nicht darin, auch in den Momenten, wo das Leben
vielleicht nicht so reibungslos verläuft, Dankbarkeit zu empfinden?
Eigentlich
geht es doch darum, was wir wählen. Wählen wir in diesen Momenten, zu jammern
und uns zu beklagen oder sagen wir: ich pack den Stier bei den Hörnern und
nehme die Herausforderung an.
Wir
können aus jeder Erfahrung etwas Gutes ziehen. Aber das geht nur, wenn wir dem
Kino in unseren Köpfen auch mal Einhalt gebieten, sonst inszeniert er wirklich
aus vielen schwierigen Situationen wahre Dramen oder Katastrophenfilme und an Dankbarkeit
ist in diesen Momenten gar nicht mehr zu denken.
Gestern
traf ich mich mit meiner Freundin und sie brachte mich auf eine wunderbare Idee,
die ich jetzt gleich in die Tat umsetzen möchte. Also schnappe ich mir meine
Jacke und das kleine Körbchen, das noch ein Zeuge meiner Kindheit ist, und gehe
hinaus in die Natur.
Mein
erster Weg führt mich direkt auf den Hof meines Nachbarn. Ich hebe eine Walnuss
auf, hole mir gedanklich einen Glücksmoment des Sommers zurück und lege stellvertretend
dafür die Nuss in mein Körbchen. Nach einiger Zeit habe ich auf diese Art und
Weise einige Glücksmomente zusammen getragen: ein Stückchen Moos, Rinde, einen
Tannenzapfen, die orangefarbenen Beeren der Eberesche und die roten Früchte des
Weißdorns. Jede Sache steht für einen Moment, für den ich besonders dankbar
bin.
Ich
nehme das gefüllte Körbchen mit in meine Wohnung und gebe ihm einen besonderen Platz.
So kann ich jedes Mal, wenn mein Blick auf all die Schätze fällt, meine
Glücksmomente, die ich damit verbinde, wieder in mir in Erinnerung rufen.
Ganz
sicher werde ich dabei auch an den Hasen
denken, der verschreckt davon hoppelte, als ich den Zapfen aus dem hohen Gras
fischte. - Und ich nehme mir vor, mich jedes Mal daran zu erinnern, dass Dankbarkeit
ein hohes Gut ist, das ich mir bewahren sollte!
©
Martina Pfannenschmidt, 2022
Diese Geschichte nimmt an Elkes 'froher und kreativer Linkparty' teil.
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Liebe Martina,
AntwortenLöschenDanke für Deine Gedanken zum Herbst, der uns alle in diesem Jahr total überrascht und zur Dankbarkeit.
Manchmal kostet es etwas Kraft, positiv zu denken aber es macht uns wieder stark, nach vorn zu schauen.
Liebe Grüße zu Dir
Monika aus Dresden
Liebe Monika, Danke für deinen Besuch und den hinterlassenen Kommentar. - Ja, der Herbst hat uns überrascht und noch so manch anderes in der Welt. Da ist es nicht immer ganz so einfach, im Vertrauen zu bleiben. - Liebe Grüße zu dir und in das zauberhafte Dresden! Martina
AntwortenLöschenich probiers mal wieder, mal sehen ob es klappt. Deine Geschichte ist schön eine wunderbarer Mix aus Naturbeschreibung und Gedanken. und die Idee mit den Glücksmomenten eine gute idee. Mal sehen was ich für Glücksmomente finde. Sende dir herzlich Grüße. mich zu kennen ist doch bestimmt ein Glücksmoment für dich (grinsen)
AntwortenLöschenDas ist ein großes Glück, dich zu kennen, lieber 'anonymer' Schreiberling!
LöschenHab Dank - und schön, dass es geklappt hat mit dem Kommentar! LG
eine schöne Geschichte
AntwortenLöschenja.. dankbar sein .. das kenen viele gar nicht mehr
sie fordern nur und schimpfen wenn es mal etwas weniger gibt
dabei sind wir so gesegnet mit allem
vor mallem sollten wir dankbar sein dann wir ein Dach über dem Kopf haben .. keinen Hunger leiden müssen und in Frieden leben können
liebe Grüße
Rosi
Liebe Rosi, ja so ist das: dorthin, wo wir unsere Aufmerksamkeit lenken, dort 'spielt' sich unser Leben ab. Bleib dem Glück und dem Frieden zugewandt - und vor allen Dingen: bleib gesund und munter! - Danke für deinen Besuch!
LöschenMartina
Liebe Martina,
AntwortenLöschendanke für die schöne Geschichte voller Lebensfreude.So viel zu danken gibt es,
ich habe einen großen Korb voller dankbarer Glücksmomente.
Alles Liebe.
Gruß Helga
Liebe Helga, ich glaube, dass es in diesen Zeiten wichtiger denn je ist, sich Glücksmomente zu bewahren und seinen Blick auf das Gute zu lenken, um nicht von der Dunkelheit eingenommen zu werden. - Hab Dank für deinen Besuch und den immer so liebevollen Kommentar! - Alles Liebe auch für dich! Martina
LöschenLiebe Martina! Ich habe endlich wieder Zeit und habe nach Dir im Internet gesucht. Dabei bin ich auf diese tollen Gedanken gestoßen! Wo kann ich noch mehr von Dir lesen? Ksnn ich mich noch mal als Follower eintragen? LG Tanja (von achtern Berge, du weißt schon)
AntwortenLöschenHallo, liebe Tanja! Gerade war ich total überrascht, als ich entdeckte, dass es einen neuen Kommentar auf meinem Blog gibt. :-) Ich hab schon fast vergessen, dass es ihn noch gibt. - Ja, es ist wirklich so. - In diesem Jahr habe ich leider noch keine einzige Geschichte geschrieben, weshalb es hier auf meinem Blog auch sehr ruhig geworden ist. - Man könnte sagen, dass etwas Anderes zu mir gefunden hat. - Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit spirituellen Themen. Zum Beispiel damit, warum wir Menschen erkranken und dass es Zusammenhänge zwischen Lebensthemen und Erkrankungen gibt. - Es hat auch das Thema 'Orgon' zu mir gefunden. Auch dabei geht es um 'Energien', aber nicht um Strom ;-) , sondern um 'göttliche, hohe Energien'. Du siehst, das ist ein völlig anderer Bereich. - Es ist aber noch etwas auf mich zugekommen, wo ich mich immer ein bisschen zurück halte, weil ich weiß, dass einige Menschen darauf negativ reagieren. - Aber ich darf hin und wieder Botschaften der geistigen Welt empfangen. Das sind jetzt quasi 'meine Geschichten', die ich veröffentliche. - Also falls du bei Telegramm bist, dort könntest du sie finden. Ich schreib dir mal meine Handynummer: 015906399558. Wenn du mich dann zu deinen Kontakten hinzufügen möchtest, könnte ich dir auch einen Einladungslink schicken, falls du mich sonst nicht findest. - Aber vielleicht ist das auch nicht deins. - Also Follower auf dem Blog ist nicht möglich, da nicht aktiviert. - Aber bei Telegramm würde ich mich seeeehr freuen! - Liebe Grüße 'übern Berg' zurück! Martina
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